Geschichte / Infos
 
 
 
Mitten im Steinbergdorf befindet sich die St. Josef´s Kapelle, der Kühlser „Dom“, als einschiffiges Gotteshaus mit dreiseitigem Abschluss und einem hölzernen Tonnengewölbe und trägt im Stein die Inschrift:
 
E V (Ex voto) Ad majorem Dei gloriam. Anno 1767.
 

Inschrift Kirche Kuehlsen

 
Die Kapelle ist ein massiver Neubau des angegebenen Jahres und wurde von Kühlser Bürgern erbaut. Ihre Vorgängerin wird wohl aus Fachwerk bestanden haben, denn im Mai 1766 zog ein furchtbarer Wirbelsturm mit gewaltigem Getöse von Neuenheerse kommend und riss Hunderte von Bäumen, in Kühlsen 13 Häuser nebst Kapelle und 6 Häuser in Dringenberg um.
 
Die Glocke im Türmchen ist weit her gekommen; ihre bronzenen Lettern besagen:
 
„ Claudy Fremy me fecit.Amstelodami Anno Domini 1691“.
 

2009 Glocke Kirche Kuehlsen

 
Der Barockaltar gefertigt um 1700, stammt aus der 1790 abgerissenen Johanniskapelle in Neuenheerse und wurde in den Jahren 1955 und 2006 renoviert.
 
Im Jahre 1890 wurde ein Fenster in hellen Rautenscheiben ganz aus schmiedeeisern gefertigt und 1893 erhielt die Kapelle 3 neue Schifffenster mit einer reichhaltigen Maßwerkgestaltung. Die farbigen Einsätze, bleieingefasst, wurden vom Maler Brinkmann aus Paderborn besorgt.
 
Im Jahre 1955 werden umfangreiche Baumaßnahmen notwendig, weil sich die Dachkonstruktion immer weiter auseinander schob, und somit zu befürchten war, dass die Seitenwände der Kapelle einstürzen könnten. Die Kapelle wurde durch den Anbau der Orgelbühne erweitert und um die Dachbalken ein Ringanker gelegt, der das Gehölz fest zusammen hält.
 
Auf Antrag der Bezirksausschussmitglieder wird in den Jahren 1990 – 1992  immer wieder über die Fenster und den Steinboden in der Kirche gesprochen, denn erhebliche Mängel sowie mechanische Beschädigungen an den Fenstern müssen beseitigt werden. Im Jahr 1993 stimmt der Rat der Großgemeinde für diese Maßnahme und es werden ca. 20.000 DM für die Restaurierung bereit gestellt. Das Westfälische Amt für Denkmalpflege beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe beteiligt sich mit einem Zuschuss von 8.000 DM.
 
Vor der Währungsreform 1947 haben Christen in Kühlsen  alle Hebel in Bewegung gebracht, um auf den Turm der St. Josef´s Kapelle einen Hahn zu setzen.
 
Viel gab es nicht, aber viele halfen zusammen.
 
Der Hahn war jahrelang schon eingerostet und dünn wie Pappe, da erinnert sich jemand an diesen Hahn, fragt ob die Starre und der Zahn der Zeit ein Symptom der Kirche ist und handelt. Mit dem gespendeten Geld sollen Hahn und Kreuz erneuert werden.
 

1997 Kirche Kuehlsen

 
Mit Unterstützung einiger Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kühlsen, sowie der Einsatz der Drehleiter aus Bad Driburg werden die Teile im September zur Aufarbeitung abgenommen und an die Firmen Metallbau Knorrenschild und Malermeister Rustemeyer weitergeleitet. Am 15. November 1997 wurden die restaurierten Teile wieder angebracht, und der Hahn golden, strahlend wird wieder anzeigen, woher der Wind in Kühlsen weht.
 
Weitere Renovierungsarbeiten unter großer Beteiligung der Dorfbevölkerung und der Unterstützung des Gemeinderates der kath. Kirchengemeinde St.Saturnina Neuenheerse,  zu deren Pfarrei die Kühlser Gemeinde gehört, werden 2006 durchgeführt. Es werden der Boden abgeschliffen und lackiert, die Kreuzwegstationen und der Altar restauriert, neue Bänke aufgestellt, die Eingangstür aufgearbeitet und das Außengeländer gestrichen.
 
Im Rahmen eines vollständigen Renovierungskonzeptes unter der Leitung des Architekten Meinolf Claes, wurde die St. Josef Kapelle vom 25.03.2012 bis 23.06.2012 innen und außen modernisiert. Voraus ging im Herbst 2011, als dringend eingestuft, der Glockenturm. Der Turm bekam neue Schieferplatten und Schäden am Sockel (durch die Straßenerneuerung freigelegt) wurden beseitigt. Der Hahn sowie die Lippische Rosen am Kreuz wurden aufgearbeitet.

2012: Einbau der neuen Heizung und des Holzgewölbes mit Dämmung, zusätzliche Fenster und neue Sandsteinplatten im Mittelgang. Die gesamte Stromversorgung wurde auf den neusten Stand gebracht. Der neue Innen- und Außenanstrich, neue Dachrinnen sowie die neue Beleuchtung runden das Gesamtkonzept ab. Das alte Kreuz auf der Ostseite des Daches war schon vor längerer Zeit wegen Zerfall abgenommen worden. Ein Spender hat es nach dem Vorbild des alten Kreuzes erneuern und anbringen lassen.

Das Altarbild vom hl. Johannes und die Madonna wurden aufgearbeitet.

Die Einwohner von Kühlsen haben durch ihre tatkräftige Unterstützung dazu beigetragen, dass alle Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Während der Renovierungsarbeiten fand der Gottesdienst in der Steinberghalle statt. Am 24.06.2012 konnte der Widereinzug in die Kapelle gefeiert werden.